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Essigsäure
Essigsäure gehört zu den organischen Stoffen. Der systematische Name ist Ethansäure, unter diesem Namen ist sie auch in den meisten Tafelwerken zu finden.
Summenformel: CH3COOH
Eigenschaften
Essigsäure ist ein farbloser, flüssiger Stoff mit stechendem, typischen Essiggeruch. Sie ist sehr gut in Wasser löslich.
Konzentrierte Essigsäure (98%ig) wird als Eisessig bezeichnet, da ihr Schmelzpunkt bei 16,5°C liegt. Sie ist brennbar und siedet bei 118°C und hat bei 25°C eine Dichte von 1,04 g/cm3. Konzentrierte Essigsäure ist stark ätzend und hygroskopisch, das heißt sie zieht Wasser / Feuchtigkeit an.
Essigsäure geringerer Konzentrationen sind auch unter 16,5°C noch flüssig. Sie leiten den elektrischen Strom.
chemisches Verhalten
In wässriger Lösung bildet Essigsäure Wasserstoff- und Acetat-Ionen:
CH3COOH → H+ + CH3COO–
Die Salze der Essigsäure heißen Acetate.
Essigsäure reagiert mit vielen (unedlen) Metallen unter der Bildung von Wasserstoff und dem entsprechenden Acetat. Zum Beispiel regiert sie mit Zink unter Bildung von Zinkacetat:
2 CH3COOH + Zn → Zn(CH3COO)2 + H2
Essigsäure reagiert aber auch mit Carbonaten, zum Beispiel mit Kalkstein (Calciumcarbonat):
2 CH3COOH + CaCO3 → Ca(CH3COO)2 + CO2 + H2O
Verwendung
Im Haushalt kommen Speiseessig mit einer Konzentration von 5% und Essigessenz mit einer Konzentration von 25% zum Einsatz. Speiseessig wird zum Würzen oder Konservieren von Lebensmitteln verwendet. Da Essigsäure ätzend ist, tötet sie Bakterien sowie Keime ab und konserviert so die Lebensmittel. Essigessenz darf nur verdünnt in Speisen verwendet werden. Aufgrund der Reaktion mit Carbonaten wie Kalkstein, wird Essig im Haushalt zum Entfernen von Kalkablagerungen an Fliesen oder in elektrischen Geräten wie Wasserkochern und Kaffeemaschienen verwendet.
In der Industire wird Essigsäure für die Produktion von Kunststoffen, Medikamenten und Kosmetik-Produkten verwendet. Einige Salze der Essigsäure werden beim Färben und Impregnieren von Gewebe verwendet.
Vorkommen und biologische Herstellung
Essigsäure kommt in Pflanzensäften und in ätherischen Ölen vor.
Wein, welcher über einen längeren Zeitraum geöffnet an der Luft stehen bleibt, wird sauer. Bei diesem Vorgang führen Bakterien eine Oxidation des Alkohols zu Essig durch. Schon in der Antike wurde auf diese Art Essig hergestellt. Speiseessig wird auch heute noch auf diese Weise (Fermentation) hergestellt, daher auch Bezeichnungen wie „Branntweinessig“ oder „Weinessig“.